Wir starteten mit elf Vagabundys auf den Weinberg von Rühle. Unterwegs entdecken wir wilde Orchideen und wunderschöne Ausblicke. Während unserer Regenpause lernten wir einen Orchideenzähler kennen, der uns erklärte, dass er letztes Jahr 300 Blütenstände gezählt hat und durch das trockene Vorjahr 2019 nur noch 30 vorfand.

Diesmal waren viele Flora- und Fauna-Kundige dabei, somit konnten wir Feuersalamander (nein, ich beschreibe nicht den Zustand!), Blindschleichen, Morcheln und etliche Wildkräuter bestimmen. Z. B. erklärte mir Tim, dass Raps wie Kohlrabi schmeckt.

 

Von Rühle aus sind wir dann an der Weser entlang nach Reileifzen gefahren, denn dort findet traditionell am letzten Aprilwochenende das Kirschblütenfest statt. Gut, die Natur war dieses Jahr ein bisschen schneller, so feierten wir eben dann ein Apfelblütenfest ;-)

 

Unterwegs zur Brennerei wurden wir dann durch diverse Bratwurst-, Burger-, Pommes- und Kuchen-Stände aufgehalten. Doch dann haben wird selbst die Königin, Königin sein lassen (egal wie liebreizend sie ausgesehen hätte) und konnten dann dem "Federroten von der Kirsche" nicht widerstehen.

 

Wohl gestärkt haben wir dann noch Oldtimer-Trecker bestaunt und sind über den mittelalterlichen Markt geschlendert.

 

Folgendes habe ich noch über den Weinberg bzw. über das Denkmal gefunden:

Der aus Muschelkalk aufgebaute Weinberg oberhalb von Rühle ist einer der schönsten Aussichtspunkte im Weserbergland und zugleich ein Paradies für selten gewordene Pflanzen. Mit seinen Enzian-Halbtrockenrasen, Wärme liebenden Krautsäumen, Schlehen-Weißdorn-Gebüschen und Orchideen-Buchenwäldern zählt er zu den artenreichsten Naturschutzgebieten Niedersachsens. Außer seinem Reichtum an Trockenheit und Wärme liebenden Tier- und Pflanzenarten wartet er mit Zeugnissen der Hutenutzung und des Streuobstbaus auf. Damit diese Relikte früherer bäuerlicher Kultur erhalten bleiben, werden die Halbtrockenrasenflächen von Wanderschafen beweidet und zudem alle zwei Jahre gemäht. Das alte Leineweberdorf (»Rühler Linnen«) kam 1324 aus dem Besitz der Grafen von Everstein an den Grafen von Homburg, nach dem Tod des letzten Homburgers 1409 erbte der Herzog zu Braunschweig und Lüneburg den gesamten Homburger Besitz. Aus Dankbarkeit für die Befreiung vom »Fronzins« errichteten die Rühler dem letzten regierenden Herzog, Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg (1844–84), das Denkmal (1909) auf dem Weinberg hoch über dem Dorf. (Quelle: PlanetOutdoor)